Sonntag, 20. November 2011

Mein Salz in Luft


Es ist der Wohlgeruch von Salzen,
Der täglich steif zum Land raufzieht
Es ist der Klang von lautem Schnalzen,
Der nun als Echo dröhnt zum Lied

Es sind die Tauben, die in Schwärmen
Über unsrer Heimat schwirren
Und überall nach Krumen lärmen
Und keck durch unsre Gärten irren

Sie lungern an den Fenstersimsen
Und sie schnarren Melodie
Mit ihrem feisten Vogelgrinsen
Von Hagebutten schnarren sie

Und wenn sie Brot und Milch erschlichen
Haben sie Briefe überreicht
Aus deren blassen Tintenstrichen
Das Wasser längst den Sinn geweicht

Papier, das von Kristallen starr
Mit denen alle Speisen munden
Sie filtern schale Wasser klar
Und schließen gar die tiefsten Wunden

Ihr Wohlgeruch verspricht das Meer,
Auf dem auch schwere Körper trieben
Die Kinder wünschen sich so sehr
Dass all die weißen Vögel blieben

Wo es einst lag, da nisten Tauben
Die zupfen aus dem Watt Getier
Wir wollen an das Meerbett glauben
Das trocken ist der Jahre vier
 
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