Ringsher kärglich, starr verschlung'ne, schiefgewehte Hecken
die in gottverlass'nem Kummer ihre Wurzeln offenlegenUnd in Schatten krummer Bäume ihren Arm gen Himmel recken
Auf den Weglauf fällt wie Träume ruhelos Novemberregen
Wie ein Traum auch zieh'n die Wolken grauumarmt am Augenrand
eng umschlungen mit den Winden, die durch die Alleen fegen
Stumm und bitter trägt er leis' die Nacht in dieses arme Land
Und alles Schweigen dieser Stätte gibt der Schwester seinen Segen
Astlos stehen kranke Stämme an den Rändern leerer Plätze
die umhüllt von toter Rinde lebensblind zum Pfad sich neigen
schleichend nun die Düsternis das letzte fahle Licht ersetze
um dem Tod in seinem Kleid mit Fingerwink den Weg zu zeigen
Ängstlich drehend scharrt sich Laub an aufgebroch'ne Wurzelstränge
die wie Finger längst vergrab'ner leidig aus dem Erdreich ragen
strecken nach den greisen Blättern säuselnd ihre kargen Fänge
Altes Kleid von nackten Zweigen, die nun still zum Himmel klagen
Und jener blickt mit trübem Auge auf die kahlen Felder nieder
Wie ein Spiegel dieser Zeiten, hart und mit der Not verhangen
auf den Tränen Gottes‘ Wangen zeigt sich dieses Bildnis wieder
Novemberregen weint er traurig, als würd' er um Verzeihung bangen
Fühl', mein Kind... Novemberlicht
Sommer 2005
Im Prinzip bevorzuge ich Prosa zu lesen, aber als ich den Titel dieses Gedichts las war ich neugierig die Zeilen zu lesen. Das Gedicht ist klasse! Gruß, Jan
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